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TROUBADISC Komponisten

Wladimir Martynow

Biographie

Wladimir Iwanowitsch Martynow wurde 1946 als Sohn eines Musikwissenschaftlers in Moskau geboren. Er studierte am Konservatorium seiner Heimatstadt Komposition bei Nikolai Sidelnikow und Klavier bei Michail Meschlumow. Schon wäh-rend seines Studiums entstanden mehrere kammermusikali-sche Werke, Instrumentalkonzerte in kleiner Besetzung sowie Chormusik. Nach seinem Examen im Jahre 1970 arbeitete Martynow ein Jahr am Lenin-Institut für Pädagogik in Moskau, ab 1973 war er am Moskauer Experimentalstudio für elektro-nische Musik tätig und war in der Sowjetunion der erste Initiator musikalischer Happenings.

Neben seiner kompositorischen Arbeit widmete sich Martynow auch musikwissenschaftlichen Studien und schrieb zahlreiche Aufsätze. Zur Erforschung indischer und tadshikischer Folklore hielt er sich 1974 im Pamir-Gebiet auf. Diese Studien fanden in dem Ballett-Film Die Zauberblume ihren Niederschlag.

Seit 1975 benutzte er minimalistische Techniken. Von 1975 bis 1979 leitete er die Rockgruppe Forpost (Vorposten) und benutzte in seinen Werken Stilmerkmale der Rockmusik. 1980 bis 1983 widmete er sich ganz der Rekonstruktion orthodox gesungener Messen des 16. bis 18. Jahrhunderts. 1984 nahm er seine kompositorische Tätigkeit in der vormaligen Stilistik, allerdings auf neuem Niveau, wieder auf.

Auch als Herausgeber alter Musik machte sich Martynow einen Namen (Sammlungen mit Werken von Machaut, Dunstable, Isaak und Andrea Gabrieli). Seit 1981 lebt der Komponist im Kloster Sagorsk bei Moskau. Hier ist er an der Kirchlichen Akademie als Dozent für Geschichte und Theorie des orthdoxen Kirchengesangs tätig.

Martynow, der von verschiedenen modernen Kompositions-techniken ausging, beschränkt seine Kompositionen seit 1980 auf einfachste Mittel. Er schreibt fast ausnahmslos für Solo-instrumente oder kleine Ensembles, bedient sich schlicht-choraler Stimmführung und einfacher Rhythmik. Es überwie-gen Pentatonik und modale Skalen, wobei Variationsverfah-ren im Vordergrund stehen.

Es gibt für Martynow in der gegenwärtigen Welt keine Komponistenpersönlichkeiten, sondern Verfasser, die sich typisierter Modelle bedienen. In seinen dem liturgischen Gesang gewidmeten Büchern ist die Anfangszeit des Kirchen-gesangs, entgegen einer Betrachtung der Erscheinungen in ihrer Historizität, als Vermischung christlicher und buddhis-tischer Ideen dargestellt.


Buchtipp:

Martynow: Konec vremeni kompozitorov, 2002 (Das Ende der Zeit der Komponisten). Textauszug >>>   

S. Savenko: The Russian Minimalists: V. Martynov and A. Knaifel, Sonus 19, 1999


TRO-SACD 01431 - VIOLIN SOLO Vol. 3 - Renate Eggebrecht - 20,00 €

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Friedemann Kupsa
(22.01.2015 - 20:24 Uhr)

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