Biographie
"Die glücklichsten Tage meines Lebens waren die, welche ich in Dörfern unter Bauern verbrachte..."
Béla Bartók
1881 Geboren in Nagyszentmiklós (damals Ungarn, heute Rumänien) am 25. März, als Sohn des Direktors der Ackerbauschule und der Lehrerin Paula Voit
1888 Tod des Vaters. Familie Bartók übersiedelt nach Nagyszöllös. 1889 Klavierunterricht bei der Mutter, 1890 erste Kompositionen
1893 Übersiedlung nach Preßburg, besucht das Gymnasium. Unterricht bei László Erkel, Freundschaft mit Ernö Dohnányi
1899 Abitur. Bis 1903 Schüler der Musikhochschule in Budapest (Diplom), Klavierunterricht bei István Thomán, Komposition bei János Koessler
1900 Bartók findet "den ersehnten Weg" über Wagner und Liszt
1902 "Entdeckt" Richard Strauss und steht einige Jahre hindurch unter dessen Einfluß
1904 Kossuth in Budapest und Manchester aufgeführt. Reise nach England
1905 Reise nach Paris. Teilnahme am Rubinstein Wettbewerb. Erste Begegnung mit ungarischer Bauernmusik. Freundschaft mit Zoltán Kodály
1907 Bartók wird Professor für Klavier an der Budapester Musikakademie. "Entdeckt" die Musik Debussys.
1908 Violinkonzert für Stefi Geyer geschrieben (op. posth.)
1909 Sammelreise nach Siebenbürgen
1910 Bartóks Pariser Debut. Bartók- und Kodály-Abende des Waldbauer-Quartetts.
1912 Widmet sich der Volksmusik-Forschung. Reise nach Norwegen, 1913 Nordafrika
1917 UA von Der holzgeschnitzte Prinz (Budapest) und Herzog Blaubarts Burg (Budapest 1918)
1919 Mitwirkung Bartóks im Musikrat der ungarischen Räterepublik
1920 Hetzkampagne gegen Bartók nach der Gegen-revolution
1921 Bartóks kurze Autobiographie erscheint
1922 Wiederaufnahme der Konzerttätigkeit. Reisen nach England und Paris zus. mit der Geigerin Yelly d' Aranyi
(1. Violinsonate), trifft Ravel, Stravinsky, Szymanowski, Honegger, Milhaud, Schönberg, Hindemith u.a.
1923 UA der Tanz-Suite (Budapest)
1924 Bartóks grundlegendes Buch Das ungarische Volkslied erscheint
1926 Die Kölner UA von Der wunderbare Mandarin endet in einem Skandal
1927 Erfolgreiche Aufführung des Wunderbaren Mandarin in Prag. Konzerte mit József Szigeti. Aufführung seines
1. Klavierkonzerts mit Bartók als Solisten unter Wilhelm Furtwängler beim Frankf. IGNM-Fest. Am 22. Dez. amerikani-sches Debut mit den New Yorker Philharmonikern. InternationaleKonzertreisen bis 1929
1931 Als Mitglied der Intern. Kommission für geistige Zusammenarbeit des Völkerbundes wohnt Bartók einer Sitzung in Genf bei. Vertreter Ungarns beim Volksmusik-kongreß in Kairo 1932
1933 UA des 2. Klavierkonzerts, Solist Bartók, in Frankfurt am Main. UA der Cantata profana in London 1934. Beginn seiner Forschungstätigkeit an der Ungarischen Akademie der Wissenschaften. Bartók hält Vorträge in der Türkei, gibt Konzerte und sammelt Volksmusik
1937 UA der Musik für Saiteninstrumente und UA der Sonate für zwei Klaviere und Schlagzeug, Basel, Solisten Béla und Ditta Bartók
1939 UA des Violinkonzerts Nr.2 mit Zoltan Székely unter Willem Mengelberg, Amsterdam
1940 Emigrationnach New York. Visiting Associate in Music an der Columbia University. UA des 6. Streichquartetts in New York
1944 UA des Konzerts für Orchester, Boston. UA der Sonata for Solo Violin durch Yehudi Menuhin am 26. November in New York
1945 Sommer am Saranac Lake. Komposition. Tod am 26. September in New York.
Sein 3. Klavierkonzert war bis auf 17 Schlußtakte fertiggestellt, das Violakonzert blieb unvollendet.
Buchtipp:
Béla Bartók, Musik-Konzepte 22, Edition text + kritik 1981
TRO-SACD 01429 - VIOLIN SOLO Vol. 2 - 20,00 €
Details, Hörproben und Bestellung im Katalog
Béla Bartók
"Mensch von heute - Mensch der wildesten aller wilden Zeiten - versuche vor allem Mensch zu sein: und wenn du Mensch zu sein verstanden hast, erst dann kümmere dich um Vaterland, Genossen und Freunde!", 1935
"Mit drei bekam er eine Trommel geschenkt und fand großes Gefallen an ihr. Wenn ich Klavier spielte, saß er auf seinem kleinen Stuhl, die Trommel vor sich auf einem Fußschemel, und gab exakt den Takt an. Wenn ich vom 3/4-Takt zum 4/4-Takt wechselte, unter-brach er für einen Moment das Trommeln und setzte im rechten Augenblick wieder ein. Noch heute kann ich mich genau daran erinnern, wie ernsthaft und konzentriert er mein Spiel begleitete."
Die Mutter Paula Bartók