Biographie
Der Komponist Ernest Bloch wurde am 24. Juli 1880 in Genf / Schweiz als Sohn eines jüdischen Uhrenhändlers geboren. Mit neun Jahren begann er das Violinspiel. 1894 wurde er Schüler von Émile Jaques-Dalcroze, Professor am Genfer Konserva-torium für Komposition und Louis Rey, Professor für Violine. Von 1897 bis 1899 war er am Konservatorium in Brüssel Geigenschüler von Eugène Ysaye und Kompositionsschüler von François Rasse. Unzufriedenheit mit seinem Unterricht führte ihn 1899 nach Frankfurt am Main zu Iwan Knorr, dessen Wertschätzung unabhängigen Denkens nach Aussage Blochs seine eigene Entwicklung entscheidend beeinflusste. Von 1901 bis 1903 studierte er bei Ludwig Thuille in München.
Nach einem einjährigen Aufenthalt in Paris kehrte er 1904 nach Genf zurück, wo er sich zunächst der Komposition der Oper Macbeth widmete und zugleich gezwungen war, ins elterliche Geschäft einzutreten. 1909/10 dirigierte er Sym-phoniekonzerte in Lausanne und Neuchâtel und hielt danach bis 1915 musikästhetische Vorlesungen am Genfer Konserva-torium, seit 1911 als Professor.
1916 bereiste Bloch zum ersten Male die USA, wo er sich als Dirigent und Komponist schnell einen Namen machen konnte. Seine Erfolge veranlassten ihn, in diesem Land zu bleiben, das er nur noch zu längeren in Europa verließ. 1924 wurde er Bürger der Vereinigten Staaten. 1920 bis 1925 war Bloch Leiter des Institute of Music in Cleveland und bis 1930 Direktor des Konservatoriums in San Francisco.
Ein Stipendium führte ihn 1930 in die Schweiz zurück, wo unter anderem Avodath hakodesh (Sacred Service) als Auf-tragskomposition zur jüdischen Sabbath Morgenfeier ent-stand (1930/33). Der zunehmende Antisemitismus veran-lasste ihn Ende 1938 zur endgültigen Rückkehr in die USA. 1943 wurde er als Professor of Music an die Universität von Californien in Berkeley berufen, wo er bis zu seiner Pensio-nierung 1952 unterrichtete. Als Dirigent eigener Werke bereiste er zahlreiche amerikanische Städte.
Bloch erhielt in den USA zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen. 1919 gewann er den Coolidge-Preis für seine Suite für Viola und Klavier (1919). Für seine symphonische Dichtung America erhielt er 1927 den Preis der Zeitschrift Musical America. Zwei seiner Werke, das zweite Streichquartett (1947) und das Concerto grosso Nr.2 (1952) wurden mit dem Preis des New Yorker Music Critics Circle ausgezeichnet. 1947 erhielt er als erster die Goldmedaille der American Academy of Ars and Letters, deren Mitglied er seit 1943 war.
1929 wurde er zum Ehrenmitglied der Accademia di Santa Cecilia in Rom ernannt. Eine Ernest Bloch Society besteht seit 1937.
Bedeutend ist Blochs Einfluss als Lehrer amerikanischer Komponisten.
Der Komponist starb am 15. Juli 1959 in Portland / Oregon
Mit freundlicher Genehmigung MGG, Karl H. Wörner
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