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Zoltán Kodály

Biographie

“Mit einer Hand spielte ich die Laute eines fahrenden Sängers, mit der anderen war ich Volksschullehrer, Kärrner, Ziegelträger, Polier, Arzt, dort, wo es nötig war, und ich wäre gerne noch vieles andere gewesen, wo immer sich Not am Manne zeigte.“
Zoltán Kodály

Zoltán Kodály wurde am 16. Dezember 1882 in Kecskemét / Ungarn geboren.

Von 1900 an studierte er in Budapest an der Musikhochschule bei Hans Koessler Komposition, gleichzeitig an der Universität ungarische und deutsche Literatur und Sprachwissenschaft. 1906 promovierte er mit der Dissertation: A magyar népdal strófaszerkezete (Der Strophenbau im ungarischen Volkslied) zum Dr.phil. Im selben Jahr wurde seine Prüfungsarbeit für die Musikhochschule, die Orchester-Phantasie Nyári este (Sommerabend), erstmals aufgeführt.

Seit 1903/04 wandte sich Kodály mit stets wachsendem Interesse der ungarischen Volksmusik zu. Gemeinsam mit Béla Bartók , mit dem er in diesen Jahren engere Freundschaft schloß, erkannte er die Unzulänglichkeit der bisherigen Volksliedforschung und entschloß sich zu einer eingehenden, das ganze ungarische Gebiet umfassenden Sammeltätigkeit.

Ende 1906 veröffentlichte er mit Bartók als erstes Ergebnis die Zwanzig ungarischen Volkslieder mit Klavierbegleitung. 1904 besuchte er Bayreuth, München und Salzburg, 1906/07 Berlin und Paris, wo er Debussys Werke kennenlernte, und 1908 die Schweiz und Italien.

1907 wurde er Professor für Theorie und Komposition an der Musikhochschule in Budapest. Im Jahr 1917 veröffentlichte Kodály die grundlegende Studie über die Pentatonik in der ungarischen Volksmusik. Und an seinem zweiten Autoren-abend 1918 gelangten das Duo für Violine und Violoncello op.7, die Solosonate für Violoncello op.8, der Liederzyklus op.6 Verspätete Melodien und das Streichquartett op.10 zur Erstaufführung.

Seit 1922 erschienen seine Werke immer häufiger auf den Konzertprogrammen des Auslandes. Im Jahr 1923 wurde der Psalmus Hungaricus op.13 uraufgeführt und die Züricher Aufführung 1926 brachte für Kodály den Weltruhm.

„Das allgemein Charakteristische an den Werken Kodálys sind „Das allgemein Charakteristische an den Werken Kodálys sind vollströmende melodische Kraft, vollendete Formkenntnis und eine gewisse Neigung zur Melancholie und zum Zweifel. Es ist keine dyonisische Trunkenheit, die er sucht, sondern innere Kontemplation, und gerade deshalb jagt er in seien Werken nicht aufsehenerregenden Äußerlichkeiten nach; die große Menge fühlt sich von ihnen weniger hingerissen, und sie bereiten nur denen Genuß, die das Wesentliche statt in Äußerlichkeiten, im Innerlichen, im Humanum selbst suchen. Dennoch — was ich sofort hinzufügen muß — ist die Musik Kodálys nicht so geartet wie die heute mit „modern“ bezeichnete Kunst: Sie steht in keinerlei Zusammenhang mit den neuen atonalen, bitonalen und polytonalen Musiken, in ihr basiert noch alles auf dem Prinzip des tonalen Gleichgewichts. Dennoch ist Kodalys Sprache neu; er sagt Dinge aus, die noch nie ausgesprochen wurden, und beweist damit, dass das tonale Prinzip seine Berechtigung noch nicht verloren hat.“
Béla Bartók, 1921

Der Meister wendet in seinen Werken so gut wie alle Tonsysteme an. Neben den natürlichsten pentatonischen, modalen und Obertonreihen kommt auch die von ihnen weit abweichende, den fortlaufenden Quintenketten ebenso wie den Gesetzen der Akustik widersprechend Ganztönigkeit vor. Aus diesen Tonsystemen „extrahiert“ er — im Sinne des fast grenzenlos erweiterten Begriffs der Konsonanz im 20. Jahrhundert — seine eigene spezifische Harmoniewelt: Aus den sukzessiven Melodiewendungen formt er simultane Harmonien. So entstehen aus ungarischen pentatonischen Volksliedern die Kodályschen pentatonischen Harmonien, so wie in der westeuropäischen Musik aus dem Gesang der Troubadoure und anderen einstimmigen Liedern die ihnen verborgenen Dur-Moll-Harmonien abgeleitet worden sind.“
László Eösze, 1964

Buchtipp
László Eösze:
Zoltán Kodály, sein Leben und Werk
Boosey & Hawkes GmbH Bonn 1964


TRO-CD 01426 - Strassenmusik n.16 - Duo Renate Eggebrecht, Friedemann Kupsa - 18,00 €

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Friedemann Kupsa
(22.01.2015 - 19:30 Uhr)

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