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Dame Ethel Mary Smyth

Biographie

"Dame Ethel Smyths Genie reicht über die Musik hinaus, es ist ein Genie von Charakter, und er kommt in allen Bereichen ihres Lebens zum Ausdruck, besonders in ihren Büchern, ihrem Tagesablauf, den ganz gewöhnlichen Belangen...
Christopher St. John

Die englische Komponistin, Pianistin, Dirigentin und Schrift-stellerin wurde am 23. April 1858 im Londoner Stadtteil Marylebone als Tochter des Generalmajors John H. Smyth und seiner Gattin Nina, einer Anglo-Französin geboren.

Sie erhielt ab 1867 Klavierunterricht von einer deutschen Gouvernante. Ab 1875 kümmerte sich der nebenberufliche Komponist Ewing um die musikalische Fortbildung Ethels. Trotz des starken Widerstandes des Vaters begann sie 1877 ein Musikstudium in Leipzig als die erste Kompositions-schülerin C. Reineckes. Ihr Theorielehrer war zu dieser Zeit S. Jadassohn. 1878 wurde sie Privatschülerin von Heinrich von Herzogenberg.

Bis 1882 blieb Ethel Smyth in Leipzig und komponierte zahlreiche Klavier- und Kammermusikwerke. Sie lernte Clara Schumann, Arthur Nickisch, Lili Wach (Tochter Felix Mendels-sohn Bartholdys), Erward Grieg und Johannes Brahms kennen. Auf einer Italienreise, die sie im August 1882 antrat, traf sie den Philosophen Henry Brewster, der später mit ihr zusammen die Libretti für ihre Opern schreiben sollte. 1887/88 reiste Ethel Smyth nach Leipzig und arbeitete mit Peter I. Tschaikowsky.

1890 kehrte sie nach England zurück und feierte 1893 ihren Durchbruch als Komponistin in der Royal Albert Hall mit ihrer „Messe in D“. George B. Shaw lobte sie als „erfrischende Alternative zur langweiligen, mechanischen Äußerlichkeit des Dvorak’schen Requiems“.

Ihre erste Oper, die sie 1892-94 unter dem Namen „Fantasio“ komponierte, wurde 1898 in Weimar uraufgeführt, ihre zweite, „Der Wald“, 1902 in Berlin. Mit ihrer nächsten Oper „The Wreckers“ erregte sie 1909 das Interesse der englischen Frauenbewegung, der Suffragetten. Für sie schrieb Ethel Smyth 1911 einen Freiheitsmarsch, „The March of the Women“.

Ihr Engagement in der Suffragettenbewegung brachte sie 1912 für zwei Monate ins Gefängnis. Nach ihrer Entlassung stellte sie erstmals Gehörschäden bei sich fest, die im Alter zu völliger Taubheit führen sollten. Auf Empfehlung ihrer Ärzte reiste sie 1913 nach Ägypten. Hier komponierte sie nach eigenem Text die Oper „The Boatswains Mate“. Nach dem Ersten Weltkrieg schrieb sie ihre beiden letzten Opern, „Fête Galante“ (1923) und „Entente Cordiale“ (1925).

Seit 1911 war Ethel Smyth auch schriftstellerisch tätig. 1939 widmete sie ihrer langjährigen Freundin Virginia Woolf das Buch „As Time went on“.

König Edward VII verlieh ihr 1922 den Adelstitel „Dame“; damit hatte sie den Höhepunkt ihrer Berühmtheit erreicht. Zwei Ehrendoktortitel der Musik folgten 1926 von der Universität Oxford und 1928 von der St. Andrews University; den ersten hatte sie bereits 1910 von der Universität Durham erhalten.

Am 8. Mai 1944 starb Ethel Smyth in ihrem Haus in Woking (Surrey/England).

Buchtipps

Meinhard Saremba:
Elgar, Britten & Co.
Eine Geschichte der Britischen Musik in 12 Portraits.
Edition Musik und Theater, Zürich 1994.

Ethel Smyth:
The Memoirs of Ethel Smyth.
Herausgeber: Ronald Crichton Harmondsworth 1987

Christopher St. John:
Ethel Smyth
London 1959

TRO-CD 01403 - 2-CD-Set - Kammermusik Vol.1 + Vol.2 - Fanny Mendelssohn Quartett - Céline Dutilly, Klavier - 

22,00 €

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letzte Änderung
Friedemann Kupsa
(26.01.2015 - 20:02 Uhr)

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Ethel Smyth, 1913



Der Nachname der Komponistin Ethel Smyth wird mit einem langen ' y ' wie bei  'try' ausgesprochen. Ich denke, die Verwirrung über den Nachnamen ist dadurch entstanden, dass dieser Name gewöhnlich mit einem zusätzlichen ' e ' (Smythe) geschrieben wird, um den Unterschied zwischen Smythe und Smith (mit einem kurzen ' i ' wie bei 'with') absolut deutlich zu machen.

Elizabeth Wells
Information Service
The British Library 1990


Ethel Smyth mit Marco 1891